Schielen bei Babys und Kleinkindern

Schielen gehört zu den häufigsten Sehfehlern bei Babys, rund 7 Prozent aller Kleinkinder sind davon betroffen. Schielen ist aber nicht nur ein kosmetisches Problem. Der Sehfehler kann beim Kind dazu führen, dass es später im schlimmsten Fall nur noch mit einem Auge schaut.

Warnsignale fürs Schielen:

- Auffallend häufiges Reiben der Augen. Augenbrennen und Rötung der Augen können auf verstecktes Schielen hinweisen.
- Häufiges Blinzeln und Zusammenkneifen der Augen.
- Kopf wird auffallend oft schief gehalten.
- Öfters klagen Kleinkinder über Kopfschmerzen und Schwindelgefühl.
- Häufige Fehltritte, Stolperunfälle.
- Konzentrationsschwierigkeiten beim Spielen oder Basteln in die Nahdistanz.

Manchmal sieht es nur so aus

Eine Früherkennung ist sehr wichtig. Ein Baby darf in den ersten drei Monaten noch schielen, sei dies einseitig oder mit beiden Augen. Etwa dann, wenn ein Gegenstand etwas näher vom kleinen Entdecker betrachtet wird.

Aufgrund der kleinen Nase und des flachen Nasenrückens sieht es teilweise nur so aus, als würden Kleinkinder (gegen innen) schielen. Machen Sie sich also nicht gleich zu viele Sorgen.


Dieser sogenannte Epikanthus oder Oberlidfalte (siehe Pfeile im Bild) täuscht vom kosmetischen Erscheinungsbild her oft ein Innenschielen vor, insbesondere bei Kleinkindern vom zweiten bis zum dritten Lebensjahr, bei denen ein Epikanthus die Regel ist. Im Normalfall verschwindet dieser Eindruck mit Ausbildung des Nasenrückens.

Sollten Sie jedoch den Verdacht haben, dass Ihr Kleines nach den ersten paar Monaten immer noch schielt, gibt es einfache Tests:

  • Decken Sie ein Auge ab und lassen Sie es mit dem anderen Auge einem Gegenstand nachschauen. Dann wiederholen Sie den Test mit dem anderen Auge. Sollte das Baby den Gegenstand mit einem Auge nicht fixieren können – oder rollt das Auge auf eine Seite weg – dann suchen Sie einen Augenarzt auf.

  • Sie können auch testen, ob sich Lichtreflexpunkte (u.a. Lampe, Tageslicht, Fotoblitz) bei beiden Augen am selben Ort spiegeln, etwa mittig der Pupille. Sollte dies nicht der Fall sein, ist ein Termin beim Augenarzt angesagt.


Beide Lichtreflexpunkte sind in der Mitte vom Auge


Lichtreflexpunkt vom rechten Auge ist nach links verschoben

Eine Früherkennung ist wichtig

Im Zweifelsfall oder bei Unsicherheiten – und die haben Eltern ja oft –  sollte sowieso ein Facharzt aufgesucht werden. Je früher ein Sehfehler entdeckt wird, desto grösser sind die Chancen, dass er behoben werden kann. Schielen können Kinder aus verschiedenen Gründen, wie beispielsweise ungleiche Brechkraft der Augen, anatomischen Gegebenheiten sowie Augenerkrankungen. Weist ein Elternteil einen Schielfehler auf, erhöht sich das Risiko des Schielens bei den Kindern.

Jederzeit können Sie bei uns um Rat und Beurteilung bezüglich weiterem Vorgehen fragen. Unser spezialisiertes Team steht Ihnen gerne zur Seite.