Kein aussichtsloser Kampf gegen Kurzsichtigkeit

Es lässt sich beobachten, dass der Anteil der kurzsichtigen Menschen zunimmt. Besonders in Asien spricht man schon von einem epidemieartigen Anstieg. In gewissen Regionen sind 95 Prozent aller pubertierenden Schulkinder stark kurzsichtig. In Europa ist die Zunahme weniger markant. Je nach Studie variieren die Zahlen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO vermutet, dass bis ins Jahr 2050 rund die Hälfte der Weltbevölkerung kurzsichtig sein wird.

Mehr Augenerkrankungen

Sie denken jetzt bestimmt, Augenoptiker freuen sich, wenn die Fehlsichtigkeit zunimmt. Nein, wir freuen uns nicht! Mehr Korrekturen bedeuten auch mehr Augenkrankheiten. Das treibt die Gesundheitskosten weiter in die Höhe.

Eine hohe Kurzsichtigkeit (ab etwa  – 6.0 Dioptrien) erhöht das Risiko von Augenerkrankungen im Alter massiv. Grauer und grüner Star, Makuladegeneration (Erkrankung der Netzhautmitte des Auges) und Netzhautablösung werden häufiger auftreten.

Warum wird man kurzsichtig?

Warum die Kurzsichtigkeit entsteht, ist bislang nicht eindeutig erklärbar. Verschiedene Einflussfaktoren sollen eine Rolle spielen: 

-  Genetische Voraussetzungen: Kurzsichtige Eltern erhöhen das Risiko für die Kinder erheblich. 

-  Veränderung der Lebensgewohnheiten: Heutzutage verbringt der Mensch viel mehr Zeit mit Naharbeiten (Computer) und in Innenräumen.

-  Ein kurzsichtiges Auge ist meistens zu lang, also zu stark gewachsen. Forscher weltweit suchen nach dem Grund, warum das Auge in die Länge wächst. Die Ergebnisse zeigen bisher, dass die periphere Wahrnehmung eines kurzsichtigen Auges das Wachstum anzuregen scheint.

Drei Lösungsansätze bieten eine gute Chance, die Längenausdehnung zu hemmen:

1.
Was Sie tun können: Lebensgewohnheiten ändern Beeinflussen kann man die Lebensgewohnheiten. Kinder und Jugendliche sollen täglich Zeit im Freien (bei Tageslicht) verbringen. Tätigkeiten in der Nähe (Smartphone, Tablet, PC) sollen nicht übermässig in Anspruch genommen werden.

2.
Was wir tun können: fachliche Unterstützung Um die Zunahme der Kurzsichtigkeit zu bremsen, muss man rechtzeitig bei Kindern und Jugendlichen Massnahmen ergreifen. Spezielle Kontaktlinsen hemmen den Wachstumsimpuls des Auges und dämmen somit die Kurzsichtigkeitsentwicklung ein. Bisherige und aktuelle Studien zeigen einen positiven Effekt von speziellen Kontaktlinsen auf. Die jungen Kunden erhalten entweder spezielle weiche Kontaktlinsen oder massgefertigte Nachtlinsen. Beide Systeme verändern die periphere Wahrnehmung und können somit das Wachstum des Auges und die Kurzsichtigkeit beeinflussen. Der Erfolg mit Nachtlinsen ist wesentlich besser.

3.
Medikamentöse Hilfe: Es gibt auch einen vielversprechenden medikamentösen Ansatz, um die Kurzsichtigkeit zu bremsen. Sehr schwach dosiertes Atropin wird über Augentropfen verabreicht und verändert somit die Anstrengung des Augenmuskels, was wiederum das Wachstum des Auges und die Kurzsichtigkeit positiv beeinflussen. Zurzeit wird dieses Verfahren in Olten von keinem Augenarzt angeboten.

Gern beraten wir Sie und Ihr Kind persönlich. Bleiben Sie trotz des schwierigen Themas heiter und hören Sie rein in die Geschichte von Kilian Ziegler, dem aktuellen Schweizer Meister im Poetry Slam. Diese Geschichte ist übrigens auf dem Schweizer Schriftstellerweg in Olten zu hören.