Jasmin Marti und ihre Erfahrungen während des Studiums

Es lohnt sich

Es ist spannend, es macht Spass, es steigert die Freude an der täglichen Arbeit – und es ist saumässig anstrengend und intensiv! So würde ich mein Studium, welches ich neben der täglichen Arbeit absolviere, zusammenfassen. Es braucht grossen Wissensdurst und viel Energie (und Freizeit), um diesen Studiengang zu durchlaufen. Aber es lohnt sich!

Gut ein Jahr meines Aufbaustudiums habe ich geschafft. In Aalen (Deutschland) verbringe ich einmal im Monat ein verlängertes Wochenende (Freitag bis Dienstag) an der Hochschule, um den Abschluss des «Master of Science (M.Sc.) Vision Science and Business (Optometry)» zu erwerben. Dieses Ausbildungsniveau wird in der Schweiz nicht angeboten.

Ein grosser Teil wird von in der klinischen Praxis sehr erfahrenen Professoren renommierter amerikanischer Partnerhochschulen gelehrt. Im ersten Jahr kommen die Lehrer vom New England College of Optometry (Boston, MA), im zweiten von der Pacific University College of Optometry (Forest Grove, OR). Diese Lektoren überzeugen durch Auftreten, Praxiserfahrung und Fachwissen. Es macht Spass, von ihnen zu lernen.

Drei Jahre Studium

Das Masterstudium ist berufsbegleitend, wird in Englisch unterrichtet und dauert vier Semester. Anschliessend schreibt man eine Masterthesis und schliesst somit nach drei Jahren das Studium ab. Aufgrund der besonderen Chance auf eine so hochwertige Ausbildung herrscht ein multikulturelles Flair. Meine Mitstudenten kommen nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus Österreich, Kroatien, Slowenien, Italien und Thailand.

Es besteht die Möglichkeit, an jeweils zweiwöchigen Studienaufenthalten an den Partneruniversitäten der Vereinigten Staaten teilzunehmen. Beim NECO in Boston war ich bereits im Juni. Ich habe viele spannende Lektoren gehört und Praxiserfahrung sammeln können, die im deutschsprachigen Raum gar nicht angeboten wird. Die Stadt und das zweiwöchige Intensivtraining haben mich gefordert und gefördert. Ich habe viele wertvolle Erinnerungen und Erfahrungen gemacht.

Das Ziel des Masterstudiums ist es, die Lücke zwischen den Lehrinhalten des Hochschulstudiums und den erweiterten Anforderungen der Praxis zu schliessen. Diese sind unter anderem das Erkennen und Aufdecken von Auffälligkeiten am Auge. Da viele Kunden den Augenoptiker als erste Anlaufstelle für gutes Sehen nutzen, ist eine fundierte Ausbildung für obiges Ziel erforderlich.

In den Vereinigten Staaten hat unser Beruf einen anderen Stellenwert als in Europa. Dort sind Optometristen tatsächlich das direkte Bindeglied zum Augenarzt. Sie wenden diagnostische Medikamente an, diagnostizieren Krankheiten am Auge, führen einfache Behandlungen durch und verschreiben Medikamente. Auch führen sie deutlich mehr Sehtrainings und spezielle Augenuntersuchungen durch, als es bei uns üblich ist. Somit profitieren wir Studenten enorm vom Lehrinhalt und der praxisnahen Ausbildung.

AUGENKOMPETENZ bei Bartlomé Optik

Das Ziel in der Schweiz ist es, näher an diese höhere Fachausbildung heranzukommen, daran arbeiten auch die Fachhochschule, der Optikverband und die Berufsvereinigung. Für mich ist klar, dass unser Berufsstand sich in diese Richtung bewegen muss und ich ein Teil davon sein will. Engagierte und verantwortungsbewusste Kundenbetreuung, die über das Verordnen von perfekten Brillen und Kontaktlinsen hinausgeht, dies ist für mich täglicher Anspruch. Es ist mir ein Herzensanliegen, jeden Menschen, der unseren Laden betritt, gesamtheitlich und umfassend zu weiteren Aspekten des Sehens und der Augengesundheit zu beraten. Deshalb prangt auch unser Schriftzug AUGENKOMPETENZ an der Aussenseite des Geschäfts.

Die höhere Fachkompetenz macht nicht nur den Alltag interessanter und wertvoller, sondern vermittelt unseren Kunden auch Sicherheit. Das Gefühl, gut aufgehoben zu sein, ist gerade in der heutigen, schnelllebigen und oberflächlichen Zeit sehr wesentlich.
Sie kennen jetzt meine Meinung. Kommen Sie vorbei, ich freue mich auf Sie!