Gutes Blaulicht, schlechtes Blaulicht

von Jasmin Marti

Es wird diskutiert und geforscht, welche Wirkung Blaulicht auf das Auge hat. Blaues Licht ist im natürlichen Tageslicht vorhanden. Abgestrahlt wird es auch von allen Bildschirmen, LED- und Energiesparlampen. Beim Tageslicht ist die Intensität viel höher als bei elektronischen Geräten. Doch bei jenen ist der Zeitraum der Bestrahlung deutlich länger, wodurch das Auge einer ähnlich starken Belastung ausgesetzt wird.

Schlechtes Blaulicht

Das Risiko übermässiger Blaulichtabstrahlung ist Tatsache – freie Radikale (sauerstoffhaltige Moleküle) in der Netzhaut kommen verstärkt vor. Die Netzhaut, in der die Sehwahrnehmung effektiv stattfindet und somit von fundamentaler Bedeutung ist, wird in ihrer Funktion beeinträchtigt. Krankheiten und schlechte Sicht können die Folge davon sein.

Gutes Blaulicht

Blaulicht hat viele positive Effekte, es kontrolliert beispielsweise unseren Tag-Nacht-Rhythmus. Unsere biologische Uhr hängt stark von der Einstrahlung von blauem Licht ab. Ausserdem werden Körperfunktionen wie Temperatur, Augeninnendruck und Hormonproduktion gesteuert. Viel Tageslicht ist ideal, um sich fit und wach zu fühlen. Abends geht das Tageslicht und damit der Blaulichtanteil zurück. Dadurch werden wir müde.

Tag-Nacht-Rhythmus: Gestört durch Bildschirme

Blaulichtanteile bei Bildschirmen unterdrücken abends die Bildung des körpereigenen Hormons Melatonin, dadurch bleiben wir länger wach. Unser Schlaf wird gestört. Nutzen Sie deshalb abends eine Brille mit Blaufilter, oder nutzen Sie am Bildschirm und Handy den Nacht-Modus beziehungsweise den Blaufilter.

Brillengläser mit Blaufilter

Blaulichtreduzierende Brillengläser sind mit einer Entspiegelung beschichtet. Damit wird die Lichtdurchlässigkeit im relevanten Blaulicht-Spektrum um rund 15 Prozent heruntergesetzt. Eine komplett netzhautschützende Wirkung ist anzuzweifeln, aber eine Reduktion des Blaulichts ist präventiv sinnvoll.

Eine ideale Wirkung von Blaufilter-Brillengläsern ist die Kontraststeigerung. Gerade an Bildschirmen wird dadurch das Sehen entspannter und angenehmer.

Sonnenbrille

Wer einen effektiven Schutz vor blauem Licht will, trägt draussen eine Sonnenbrille. Ideal sind Sonnenbrillengläser im orangebraunen Farbbereich – eventuell mit einer kompletten Undurchlässigkeit des blauen Lichts. Die sogenannten «Blueblocker» sind ideal für weniger Streulicht und dadurch bessere Kontraste, besonders beim Sport, in den Bergen oder im Strassenverkehr.

Fazit

Soviel sei gesagt: es gibt keinen Beweis, dass Blaufilter Schäden am Auge verhindern können. Klar ist aber, dass der Kontrast besser ist, der potenziell gefährliche Blaulicht-Anteil reduziert wird und man den Augen sowie dem biologischen Rhythmus des Körpers etwas Gutes tut.

Wir empfehlen für Arbeitsplatzbrillen Brillengläser mit Blaulichtfilter, draussen eine Sonnenbrille, und ab zwei Stunden vor dem Schlafengehen keinen Blick in den Bildschirm mehr. Ein Buch lesen ist sowieso entspannender …